Brief der Hoffnung PV St. Jakobus
Brief der Hoffnung des Pastoralverbundes St. Jakobus, Vogelsberg-Spessart an seinen Bischof Heinz Josef Algermissen
Pastoralverbund St. Jakobus, Vogelsberg Spessart, im Oktober 2010
Mariae Geburt, Bieber; Mariae Heimsuchung, Birstein; St. Johannes Nepomuk, Kassel; Mariae Himmelfahrt, Wächtersbach; St. Peter u. Paul, Wirtheim
Moderator: Pfarrer Rainer Heller
Sehr geehrter Herr Bischof!
Im Pastoralverbundsrat unseres Pastoralverbundes St. Jakobus haben wir nach dem Grund unserer Hoffnungen gefragt.
Der tiefste Grund unserer Hoffnung ist Jesus Christus selbst, der unsere Gemeinden auf einem zunehmend schwierigen Weg der Kirche an sich, und unserer Situation vor Ort, in die Zukunft führen wird. Trotz mancher Schwierigkeiten in einer immer notwendiger werdenden Kooperation unterschiedlich geprägter Gemeinden und deren Verantwortlichen in unserem Pastoralverbund, eint uns das zentrale Anliegen, die Eucharistiefeier in allen Gemeinden weiterhin zu ermöglichen und somit ihre zentrale Rolle im kirchlichen Leben deutlich zu machen. In den einzelnen Pfarrgemeinderäten haben wir nach den jeweiligen Stärken und der damit verbundenen möglichen Teilhabe für den gesamten Pastoralverbund gefragt.
In Mariä Himmelfahrt in Wächtersbach gibt es eine gute ökumenische Zusammenarbeit. Auch die Musikgruppe Wegzeichen (Neues geistl. Liedgut), die auch für die Ökumene eine wichtige Rolle spielt, ist über die Grenzen der Kirchengemeinde bekannt. Durch die Pfadfinder (DPSG), einen der größten Stämme im Bistum, existiert eine sehr aktive Kinder – und Jugendarbeit mit enger Anbindung und Teilhabe am Gemeindeleben. Für die Gestaltung und Durchführung von Kindergottesdiensten zeigt sich ein junges Team verantwortlich. Auch eine neue Frauengruppe ist entstanden, die sich inzwischen regelmäßig trifft. In der Pfarrei unterstützt die ökumenische Aktion „Efa – Essen für alle" bedürftige Menschen mit Ausgabe von günstigen Lebensmitteln.
In St. Peter und Paul, Wirtheim, hat auch eine Pfadfindergruppe neu begonnen. Ein hoffnungsvoller Schritt in Richtung Zukunft, dem noch weitere Schritte innerhalb des Pastoralverbundes folgen sollen. Ebenso hoffnungsvoll war der große Erfolg und die rege Beteiligung an der 72Stunden Aktion 2009, sowohl in Kassel/Wirtheim, als auch in Wächtersbach.
In Mariä Heimsuchung, Birstein, trifft sich regelmäßig eine Kindergruppe. Die Sternsingeraktion wird ökumenisch durchgeführt.
In der Gemeinde Mariae Geburt in Bieber kann der Pastoralverbund an einer aktiven ökumenischen Zusammenarbeit teilhaben, die dort eine lange Tradition hat. Regelmäßige ökumenische Veranstaltungen (Glaubensgespräche, Sternsingeraktion, Pilgerwanderung, ökumenischer Seniorenkreis) erhalten und fördern diese Zusammenarbeit und geben Hoffnung zur weiteren Annäherung der Konfessionen. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Burgbergkapelle. Die dortigen Gottesdienste strahlen weit über die Gemeinde hinaus und helfen auch kirchenferne Gruppen anzusprechen. Durch die Arbeit in der KÖB erhofft die Gemeinde, durch dauerhafte Ansprache, besonders die Schulkinder zu erreichen. Die Ministrantengruppe soll eine Keimzelle für die Jugendarbeit werden. Auch die Kinderwortgottesdienste, Pilgerweg, Sternsingeraktion, Glaubensgespräche, musikalische Gestaltung durch Blasmusik und Kirchenchor sind Stärken der Gemeinde.
St. Johannes Nepomuk, Kassel, zeichnet sich durch ein sehr vielfältiges und sehr aktives Gemeindeleben in beinahe allen Bereichen aus. Besonders Wallfahrten und viele traditionelle Bräuche prägen das Gemeindeleben. Missionsprojekte, viele Ministranten und Vereinsarbeit in KAB und kfd ergänzen die aktive Arbeit in der Gemeinde. In Kassel liegt das Seniorenzentrum Biebergemünd. In St. Johannes Nepomuk, Kassel, aber auch in St. Peter und Paul, Wirtheim ist die Arbeit mit Senioren, angefangen von Gottesdiensten und 41 St. Johannes Nepomuk / St. Peter und Paul Besuchen im Seniorenzentrum, Geburtstagsbesuchen, Krankenkommunion, über zahlreiche Ausflüge und verschiedenste Angebote für Senioren als ein Schwerpunkt und eine Stärke zu nennen.
In St. Peter und Paul, Wirtheim, gibt es einen guten kirchlichen Kinderchor (Wisikids), der sehr aktiv am Gemeindeleben teilnimmt und es durch zahlreiche Aktivitäten und Auftritte bereichert. Die Frauen der kfd ergänzen aktiv das Gemeindeleben.
Auf der Basis dieser gelebten Vielfalt in unseren Gemeinden haben wir weitere Hoffnungen vereinbart, die sicherstellen sollen, dass es uns in unserem Pastoralverbund St. Jakobus gemeinsam gelingt unserem Glauben eine Zukunft zu geben.
Wir haben die Hoffnung, dass Kooperationen in der Sakramentenvorbereitung stattfinden. In der Firmvorbereitung sind wir dabei, gemeinsame Wege zu gehen. Hierbei wird die Pastorale Dienstgemeinschaft in der Entwicklung eines gemeinsamen Konzeptes durch die Gemeindeberatung des Bistums Fulda unterstützt.
Wir haben die Hoffnung, durch die Stärkung des persönlichen Glaubens sprachfähiger zu werden: „Denn wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund" (Mt 12,34). Dazu bieten wir 2011 auf Verbundsebene einen Glaubenskurs an.
Wir haben die Hoffnung, dass wir den Glauben weitertragen und Menschen für die christliche Botschaft begeistern. Hierfür wollen wir Familien befähigen, den Glauben vorzuleben und ihn als Schatz weiterzugeben. Wir wollen Familien inspirieren und Glauben wecken. Dazu bieten wir besondere liturgische Feiern für Familien und Familienwochenenden an. Wir hoffen, dass dadurch mehr Familien mit Kindern und Jugendlichen am kirchlichen Leben teilnehmen. Wir hoffen, dass sie sich mit ihren Fähigkeiten einbringen, damit die Gemeinden lebendiger werden. Wir wollen weiterhin aktive Menschen für die Pfarrgemeinden finden.
Wir brauchen eine aktive und gestärkte Jugendarbeit innerhalb des Verbundes und in den einzelnen Gemeinden. Wir wollen den jungen Menschen Mut zu machen, Familien zu gründen und Kinder christlich zu erziehen Die einzelnen Gemeinden hoffen, auch in Zukunft auf eine eigenverantwortliche Verwaltung („Kirche soll im Dorf bleiben!").
Werte und Traditionen sollen in den einzelnen Gemeinden weiterhin gepflegt werden. Dazu gehört die sehr gute Kooperation zu den örtlichen Vereinen, Verbänden und zur politischen Gemeinde. Diese wichtigen Verbindungen müssen erhalten bleiben.
Wir hoffen auch auf die Erhaltung der katholischen Kindergärten in unseren Gemeinden.
Lebensbegleitende Seelsorge soll weiterhin möglich sein.
Die gute ökumenische Zusammenarbeit wollen wir fortsetzen und stärken.
Unsere Jugendliche wollen wir besser wahrnehmen und werden sie künftig zu ihrem 18. Geburtstag besuchen.
Viele dieser Hoffnungen beruhen auf der Mitwirkung unserer vielen ehrenamtlichen engagierten Frauen und Männer. Wir wollen dieses Engagement für Glaube und Kirche, das oft im Stillen geschieht, noch stärker würdigen.
Wir bitten herzlich darum, dass uns Ihr bischöflicher Segen bei diesen hoffnungsvollen Zielen für unseren Pastoralverbund begleiten möge. In diesem Sinne bitten wir Sie uns mit Ihren Möglichkeiten bei folgenden Hoffnungen zu unterstützen:
Etablierung der katholischen Schulpastoral an unseren Schulen.
Finden einer Regelungen für Geschiedene und Wiederverheiratete
Wie im Fastenhirtenbrief 2004 beschrieben möchten wir Laien befähigen und ermutigen, Wortgottesfeiern und Andachten durchzuführen.
Das sind unsere Hoffnungen, die es nun gilt, in die Tat umsetzen, denn „Nicht wer jetzt abwartet, beweist Gottvertrauen, sondern der, der mutige Schritte tut". (Thomas von MitschkeCollande)
Bischof Heinz Josef Algermissen hat im Sommer 2009 alle Pastoralverbünde gebeten ihm in einem "Brief der Hoffnung" aufzuzeigen welche gemeinsame Seelsorge-Schwerpunkte man künftig setzen wird. Dieser Brief wurde in den Pfarrgemeinderäten entworfen und im Pastoralverbundsrat verabschiedet. Er wurde von den Pfarrern, den Sprecher/innen der Pfarrgemeinderäte und den stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden unterzeichnet.